19. Dezember

Mach mal Sonntag © St. Bernward

Großreinemachen für Weihnachten

Kennen Sie das auch? Vor Weihnachten möchte man gerne das gesamte zu Hause wieder einmal richtig gründlich sauber machen. Nicht einfach nur mal kurz durchsaugen und vielleicht noch wischen, sondern auch mal die Ecken sorgfältig reinigen.

Man nimmt auch mal alle Bücher aus dem Regal, um sie abzustauben. Man schiebt den Fernsehtisch zur Seite, um dahinter fegen zu können. Man stellt alle Gläser aus der Vitrine und kontrolliert deren Reinlichkeit. Man entfernt sogar die Spinnweben im Keller und auf dem Dachboden. Man kontrolliert die Haltbarkeit der Vorräte im Schrank und putzt alle Lampen. Vielleicht räumt man sogar die schon ewig bestehende "Kram-Ecke" auf, in der man alles aufeinander gestapelt hat, was man nochmal in Ruhe vor dem Wegordnen durchsehen wollte.

Das alles macht viel Arbeit und Mühe, doch vor Weihnachten nimmt man sich dann die nötige Zeit dafür, damit es zu Hause mal wieder richtig schön glänzt und ordentlich ist.

Doch wie sieht es in unserem Inneren aus?

Oft lassen wir uns von schlechten Einflüssen leiten und merken gar nicht, wie unser Herz und unsere Seele dadurch verstauben und mit Unfrieden vollgestellt werden.

Müssten wir nicht auch dort mal wieder Großreinemachen?

Man könnte zum Beispiel mit alten Vorurteilen aufräumen, um die Nächstenliebe wieder zu finden. Man müsste von Zeit zu Zeit den Egoismus und den Hochmut beseitigen, um Mitgefühl und Verständnis zu stärken. Vielleicht kann man auch, in der hintersten Ecke seines Herzens, die Gleichgültigkeit und die Ablehnung vertreiben, damit Verzeihen und Barmherzigkeit zum Vorschein kommen. Und vielleicht müsste man auch festgemachte Meinungen aufheben und entsorgen, damit wieder Platz für Liebe und Zuspruch ist.

Lassen wir uns doch in diesem Jahr dazu ermutigen, nicht nur in unserem Zuhause gründlich zu putzen, sondern auch in unserem Inneren wieder einmal alles zum Glänzen zu bringen und bereiten wir uns so würdig auf Weihnachten, dem Fest der Geburt Jesu Christi, vor!

                                                                                                                                                                   (Kerstin Görtler)