3. Dezember

Mach mal Sonntag © St. Bernward

Advent

Advent heißt übersetzt „Ankunft“ (lateinisch adventus) oder eigentlich „adventus Domini“ für Ankunft des Herrn. Der Advent bezeichnet die Jahreszeit, in der sich die Christenheit auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorbereitet. (vgl. Wikipedia: Advent. 23.11.2020)

Soweit so gut – diese Bedeutung hatte ich für den Begriff Advent immer im Sinn. Eine Vorbereitungszeit vor Weihnachten. Der Advent beginnt mit dem ersten Adventssonntag, dem Beginn des neuen Kirchenjahres, und endet jedes Jahr mit Heilig Abend. Dann beginnt die Weihnachtszeit.

Aber dann lese ich bei Wikipedia weiter. „Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen.“

Stimmt, da war noch was: Wiederkunft Christi, das hatte ich verdrängt. Wie soll ich mir das auch vorstellen? Als Mensch, als Gott, in welcher Gestalt? Und wann soll das sein? Endzeitszenarien gibt es viele und es gibt Leute, die vom Weltuntergang am Tag X reden. Solche Überzeugungen halte ich immer für etwas abgedreht. Denn bis jetzt ist kein Weltuntergang eingetreten.

Also, was ist mit der Wiederkunft Christi gemeint?

Die ersten Christen haben in der Erwartung gelebt, dass Jesus nahezu stündlich kommen würde. Sie haben sich das ähnlich wie die Pfingsterscheinung vorgestellt. Heute beten wir in unserem Glaubensbekenntnis: „Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Wir warten also auf die Wiederkunft Jesu, damit wir gerichtet werden. Richten, Jüngstes Gericht – auch eine Sache, die ich mir nicht vorstellen kann, beziehungsweise nicht vorstellen möchte.

Aber dann habe ich eine Erklärung gefunden: „Das letzte Gericht wird zeigen, daß die Gerechtigkeit Gottes über alle Ungerechtigkeit, die von seinen Geschöpfen ausgeübt wurden, siegt und daß seine Liebe stärker ist als der Tod.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1040)

Für mich heißt das, dass die Liebe Gottes alles überwindet und dass wir uns darauf freuen können. Wir werden geborgen sein in seiner Liebe!

                                                                                                                                                          (Anne Beckmann)