4. Dezember

Mach mal Sonntag © St. Bernward

Barbara – von Türmen und Zweigen

                              Sankt Barbara mit dem Turm,
                              Margareta mit dem Wurm,
                              Sankt Katharina mit dem Radel:
                              Das sind die heiligen drei Madel.

So lautet ein Merkspruch für die 3 Frauen unter den 14 Nothelfern. Die Attribute helfen sie zu unterscheiden. Am 4.12. feiert die Kirche den Gedenktag der Heiligen Barbara, die im heutigen Izmir an der Schwelle vom 3. zum 4. Jahrhundert lebte.

Sie ist hier in Lehrte, Sehnde und Umgebung auch deshalb bekannt, weil sie die Schutzpatronin der Bergleute ist. Fast in jeder katholischen Kirche gibt es daher hier eine Statue oder eine Abbildung zu ihren Ehren.

Die Attribute helfen nicht nur die Heiligen jeweils zu unterscheiden, sondern erzählen auch oft etwas aus ihrem Leben. Der Turm der Hl. Barbara war ein Gefängnis, in dem ihr Vater sie eingesperrt hatte, weil er auf ihre Schönheit eifersüchtig achtgeben wollte. Heimlich ließ sich Barbara taufen und als Bekenntnis ihres Glaubens zum dreifaltigen Gott ließ sie 3 Fenster in den Turm schlagen. Auf der Flucht vor ihrem Vater ist sie durch wundersame Weise durch einen Spalt in einer Felshöhle entkommen - darauf geht die besondere Beziehung zu Bergleuten zurück. Trotzdem wurde sie gefasst und wegen ihres Glaubens hingerichtet.

An diesem Tag, so sagt die Legende, hat ein Kirschzweig geblüht, den die Heilige auf dem Weg zum Gefängnis abgebrochen hatte. Sie stellte ihn in einen Krug mit Wasser. Die Blüte am Tag ihres Todes war für Barbara ein Zeichen Gottes für das Leben: „Du schienst tot, aber bist aufgeblüht zu schönem Leben. So wird es auch mit meinem Tod sein. Ich werde zu neuem, ewigen Leben aufblühen.“

Bevor der Christbaum Einzug in die Wohnungen hielt, schmückten Katholiken ihre Wohnungen in manchen Gegenden mit Barbarazweigen, die sie zur Freude der Kinder am Weihnachtstag blühend mit Süßigkeiten behangen. Diese Zweige erinnerten zugleich an die Wurzel Jesse, den Stammbaum Jesu, aus dem an Weihnachten ein „Ros‘ entsprungen“ ist: Jesus Christus.

Gehen Sie doch heute gleich einmal hinaus und suchen Sie einen Weiden-, Kirsch-, Apfelbaum- oder Forsythienzweig. Stellen Sie ihn daheim in einen Krug mit Wasser. Und schauen Sie was mit ihm am Weihnachtstag passiert.

                                                                                                                                                             (Kaplan Bleckmann)